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Berlin: Verkehrt

wundert sich über die Baustellenplaner der S-Bahn Auf einen Tag wie den Sonnabend können wir wirklich stolz sein – weltstädtisch betrachtet. Berlin, präsent auf allen Kanälen beim weltweiten Live-8-Konzert für Afrika.

wundert sich über die Baustellenplaner der S-Bahn Auf einen Tag wie den Sonnabend können wir wirklich stolz sein – weltstädtisch betrachtet. Berlin, präsent auf allen Kanälen beim weltweiten Live-8-Konzert für Afrika. Tolle Musik, ein Menschenmeer, hier die Siegessäule, dort das Brandenburger Tor, gute Stimmung, einfach herrlich. Da verblassen die Bilder der ohnehin fast vergessenen Love Parade. Das ist Metropole, sagen wir gerührt und sind doch dankbar, dass den Augen des globalen Publikums etwas verborgen blieb, worüber wir uns als Berlin-Kenner eigentlich nicht wundern. Am Tag, an dem Berlin zum Weltereignis wird, an dem Hunderttausend zum Tiergarten pilgern und Busse und Bahnen besetzen, führt die S-Bahn den „Schienenersatzverkehr“ ein. Nicht irgendwo, sondern auf der „Konzertstrecke“ zum Potsdamer Platz. Ja, sagt die S-Bahn, war doch schon lange geplant, länger als das Live-8-Konzert. Den Beginn der Bauarbeiten einen Tag verschieben? Kommt nicht in die Tüte, sagt die S-Bahn. Wo kämen wir denn hin, auf Weltereignisse flexibel zu reagieren. Auf manche Formen der Organisation für einen Tag wie diesen Sonnabend können wir eben stolz sein – provinziell betrachtet.

Christian van Lessen

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