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Verletzte Ehre: Türke wegen Mordversuchs vor Gericht

Wegen versuchten Mordes an seiner Ehefrau muss sich ein 37-Jähriger vor dem Landgericht verantworten. Der in Anatolien aufgewachsene Mann soll versucht haben, die Mutter seiner vier Kinder im Schlaf zu töten.

Berlin - Laut Anklage hatte es der gelernte Metallarbeiter nicht verwinden können, dass sich die 35-jährige Frau zwei Wochen vor den Tat von ihm getrennt hatte. Durch die geplante Tötung im November vergangenen Jahres habe er verhindern wollen, dass ein anderer Mann eine Beziehung zu ihr eingeht.

Während Frau und Kinder bei einer Feier waren, soll sich der Mann in deren Kreuzberger Wohnung eingeschlichen haben. Dort versteckte er sich und fiel dann später über die schlafende Frau her. Nur durch das Einschreiten der Tochter, die durch Schreie der Mutter geweckt wurde, habe der Mann von der Ehefrau abgelassen.

Zu Prozessbeginn bestritt der 37-Jährige in einer von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung eine Tötungsabsicht. Er habe seine Frau mit dem Messer bedroht, um seine Kinder wieder häufiger zu sehen und sie im "Gerangel" verletzt. In seiner Kultur sei es "üblich", die körperliche Überlegenheit des Mannes deutlich zu machen. Eine Trennung der Frau werde als "Schande" empfunden. Es sei eine "Ehrenfrage". (tso/ddp)

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