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Berlin: Verletzte Lehrerin bleibt in der Klinik

Ämter suchen Lösung für den Prügel-Schüler

Die Lehrerin, die am Montag von einem zwölfjährigen Schüler der Lemgo-Grundschule in Kreuzberg verprügelt wurde, muss weiterhin stationär im Krankenhaus behandelt werden. Nach Tagesspiegel-Informationen hat die 63-jährige Jutta M. durch den Faustschlag nicht nur eine Platzwunde, sondern auch schlimmere Verletzungen erlitten. Möglicherweise muss die Frau sogar operiert werden.

Der zwölfjährige Schüler libanesischer Herkunft hatte am Montag in der Pause versucht, einen Gymnasiasten der benachbarten Robert-Koch-Schule zu verprügeln. Als Jutta M. dazwischen ging, erhielt sie einen Faustschlag aufs linke Auge. Sie sank zu Boden, verlor sogar kurzzeitig das Bewusstsein. Die Brille ging zu Bruch. Nachdem die Polizei die Personalien des Schülers aufgenommen hatte, übergaben die Beamten ihn seinem Vater. Dieser erzählte Medienvertretern vor der Schule, dass sein Sohn die Lehrerin nicht absichtlich geschlagen habe: Es sei bei der Rangelei mit dem anderen Schüler passiert. Zudem kursieren Fotos, auf denen der Zwölfjährige mit einem riesigen Blumenstrauß zu sehen ist, um sich bei Jutta M. zu entschuldigen. „Das haben wir auch nur den Medien entnommen. Es gab keine Entschuldigung, und wir sehen auch keine Veranlassung, den Jungen zu empfangen“, sagte der Sohn der Lehrerin empört.

Der Junge, der bei der Polizei bereits wegen gefährlicher Körperverletzung, Diebstahl und Hehlerei bekannt ist, gilt als Problemschüler. Er soll zuvor auf verschiedene Schulen gegangen sein, von denen er aber wegen Verhaltensauffälligkeiten wieder geflogen ist. An die Lemgo-Schule wurde er zwangsversetzt. Die Elternvertretung hatte sich bei der Schulaufsicht dagegen gewehrt, den Jungen aufzunehmen. Nach dem Vorfall wurde er zehn Tage vom Unterricht freigestellt. „Unsere Schüler kommen gern zur Schule: Nicht zum Unterricht erscheinen zu dürfen, ist tatsächlich eine Strafe für sie“, sagte die stellvertretende Leiterin, Christina Albert. Die Schulleitung sei jetzt mit dem Jugendamt, der Schulpsychologin und der Schulrätin im Gespräch, um zu klären, „wie es danach mit dem Jungen weitergeht“. Doch nach den Sommerferien endet für den Sechstklässler die Grundschule ohnehin: Dann wird er wahrscheinlich eine Hauptschule besuchen. tabu

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