zum Hauptinhalt

Berlin: Vermieter heißen Asylbewerber willkommen Wohnungsbaugesellschaften begrüßen Pläne der Sozialsenatorin

Die Idee von Sozialsenatorin Heidi KnakeWerner (PDS), Asylbewerber in eigenen Wohnungen unterzubringen und nicht mehr in Wohnheimen, stößt bei den städtischen Wohnungsbauunternehmen auf Interesse. Zwar heißt es unisono, es sei nicht möglich, in bereits sozial belastete Quartiere nun noch größere Zahlen von Asylbewerbern zu setzen, aber einzelne Umzüge in ein intaktes Umfeld seien durchaus denkbar, sagten die Sprecher von Degewo, Geso-Bau und Gewobag.

Die Idee von Sozialsenatorin Heidi KnakeWerner (PDS), Asylbewerber in eigenen Wohnungen unterzubringen und nicht mehr in Wohnheimen, stößt bei den städtischen Wohnungsbauunternehmen auf Interesse. Zwar heißt es unisono, es sei nicht möglich, in bereits sozial belastete Quartiere nun noch größere Zahlen von Asylbewerbern zu setzen, aber einzelne Umzüge in ein intaktes Umfeld seien durchaus denkbar, sagten die Sprecher von Degewo, Geso-Bau und Gewobag.

Hintergrund ist eine Initiative der Sozialsenatorin, Asylbewerber und Bürgerkriegsflüchtlinge ab diesem Sommer aus finanziellen und auch humanitären Gründen in Wohnungen über das gesamte Stadtgebiet zu verteilen. Mit dieser Maßnahme lassen sich nach Angaben der Verwaltung jährlich etwa vier Millionen Euro einsparen. Allerdings sollten weder private noch städtische Wohnungsunternehmen vom Land oder den Bezirken verpflichtet werden könnten, Flüchtlinge aufzunehmen.

Michaela Schmitz-Schlär, Leiterin des Bestandsmanagements der Degewo, hält die Initiative der Sozialsenatorin „für eine prima Idee“, denn die Sache entlaste die Steuerzahler und diene der Integration. Allerdings: „Wo es zu einer Getto-Bildung kommen könnte, ist es schwierig.“ Jürgen Kriegel, Vorstandsmitglied der Gewobag, sieht es ähnlich: „Im Einzelfall ist das kein Problem, aber massenhaft geht’s nicht.“ Petra Gothe, Vorstandsmitglied der Gesobau, hält die Idee im Hinblick auf eine Integration für interessant. Die Verteilung müsste aber durchdacht sein.

In Bezirken, die vertraglich längerfristig an Wohnheim-Betreiber gebunden sind – insgesamt gibt es 20 vertragsgebundene Wohnheime in Berlin –, müsse man unabhängig davon auch bedenken, „dass dieser Übergang nicht von heute auf morgen vonstatten geht“, so Verwaltungs-Sprecherin Roswitha Steinbrenner.

Der Sozialstadtrat in Steglitz-Zehlendorf, Stefan Wöpke (CDU), entgegnet darauf hin: „Das ist eine Einstellung vom grünen Tisch aus.“ Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus kritisierte die Initiative für die Flüchtlinge, die noch nicht als Asylbewerber anerkannt sind, scharf: „Die Sozialsenatorin hat ein falsches Verständnis von Asylpolitik, wenn sie von einer besseren Integration spricht. Es geht bei dieser Personengruppe nicht darum, sie dauerhaft sesshaft zu machen, sondern ihnen vorübergehend ein Quartier anzubieten“, so der innenpolitische Sprecher, Frank Henkel. hwi

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false