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Berlin: Vermisst - Teil 7: Fernando Manuel Augusto

Jeden Tag verschwinden Menschen in Berlin. Die meisten sind schnell wiedergefunden.

Jeden Tag verschwinden Menschen in Berlin. Die meisten sind schnell wiedergefunden. Doch manche sind seit Monaten oder gar Jahren verschollen. Sie stehen auf den Fahndungslisten der Polizei. Der Tagesspiegel stellt täglich einen von ihnen vor

Fernando Manuel Augusto verschwand wie er gekommen war: allein. Niemand weiß, wie der Junge aus dem vom Bürgerkrieg erschütterten Angola entkommen war. Er war erst acht Jahre alt, als er 1993 an Bord eines Flugzeugs aus Moskau nach Berlin kam.

Fast zwei Jahre lebte er hier, zuletzt wohnte er in einem Wohnheim in der Pfalzburger Straße in Wilmersdorf. Am Morgen des 15. Januar 1995 kamen zwei Männer in das Heim. Die beiden Schwarzafrikaner wollten Fernando eine Jacke bringen. Gegen Mittag nahm der Junge seinen lila Rucksack und verließ das Heim. Wohin er gehen wollte, sagte er niemandem.

Vier Tage später rief der Junge noch einmal im Heim an, erzählte, er sei in Angola: "Mir geht es gut, ich bin mit einem Onkel mitgegangen." Die Polizei fand die beiden Männer, die Fernando besucht hatten, doch mit dem Verschwinden des Jungen hatten sie nichts zu tun. Auch Hinweise, dass Fernando von Verwandten zu seiner Mutter in ein Flüchtlingsheim in Nordfrankreich gebracht worden sei, bestätigten sich nicht. Ob Fernando noch Eltern hat, die ihn vermissen, ist nicht bekannt.

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