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Berlin: Vermisster wurde tot geborgen

Der Italiener Luca Samele beging vermutlich Selbstmord

Der seit dem 4. April vermisste Italiener Luca Samele ist tot. Am Dienstagnachmittag wurde er aus der Spree am Gröbenufer an der Oberbaumbrücke geborgen; ein Passant hatte die Wasserleiche entdeckt. Hinweise auf ein Fremdverschulden liegen nicht vor, die Polizei geht von Selbstmord aus. Theoretisch könnte Samele auch ins Wasser gefallen sein, letzte Klarheit soll eine Obduktion in dieser Woche bringen.

Die Vermisstenstelle hält einen Sturz ins Wasser für unwahrscheinlich – der Maler wurde in der Hafenstadt Bari am Mittelmeer groß, dort lernen alle schwimmen. Der 27 Jahre alte Künstler hatte am 4. April gegen 22 Uhr seine MännerWG in der Lübbener Straße in Kreuzberg verlassen, um noch einmal um den Block zu gehen. Er hatte weder Geld noch Schlüssel oder sein Telefon mitgenommen. Von seiner WG bis zur Oberbaumbrücke sind es nur wenige hundert Meter Luftlinie – vermutlich ist er sofort ins Wasser gegangen – denn er wurde nie mehr gesehen. Seine Freundin, eine junge Studentin aus Polen, stellte am nächsten Tag Vermisstenanzeige. Die beiden hatten sich kurz nach Luca Sameles Ankunft in Berlin, im Oktober 2002 kennen gelernt, seit Dezember waren sie ein Paar. Kurz vor Sameles Verschwinden waren sie gemeinsam im Urlaub gewesen, seinen letzten Abend hatte der Italiener in seiner WG verbracht. Samele hatte in Venedig Malerei studiert, mit der Kunst hielt er sich in Berlin finanziell über Wasser. Seine Eltern sind nach Berlin gekommen, sie wurden von der Botschaft informiert. Das Motiv ist rätselhaft, Luca Samele soll nicht krank gewesen sein, hatte auch keine Depressionen. Er wolle Luft schnappen, waren seine letzten Worte in der Männer-WG. Ha

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