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Berlin: Verschleierter Besuch

In der Sprache des Secret Service klingt die Aufgabe so leicht: „Vor der Ankunft der Schutzperson werden Kontrollpunkte errichtet und der Zugang zum gesicherten Gebiet eingeschränkt.“ In Wirklichkeit ist der Schutz des Präsidenten, eine der Hauptaufgaben des Secret Service, gerade im Ausland aufwendig und teuer.

In der Sprache des Secret Service klingt die Aufgabe so leicht: „Vor der Ankunft der Schutzperson werden Kontrollpunkte errichtet und der Zugang zum gesicherten Gebiet eingeschränkt.“ In Wirklichkeit ist der Schutz des Präsidenten, eine der Hauptaufgaben des Secret Service, gerade im Ausland aufwendig und teuer. Mehrere Galaxy-Transportmaschinen hatten Bushs gepanzerte Limousinen nach Berlin geflogen, er selbst war in der berühmten Air Force One angereist, eine Boeing, die mit einem Raketenabwehrsystem ausgestattet ist.

Hunderte Mitarbeiter von CIA und Secret Service begleiteten den amerikanischen Präsidenten , sogar eine eigene Hundestaffel war aus Amerika eingeflogen worden. Scharfschützen lagen auf den Dächern, Taucher untersuchten die Kanalisation.

Doch die hohe Kunst des Personenschutzes führte der Secret Service in den vielen Verschleierungsmaßnahmen vor, die den Besuch umgaben: Wann Bush genau eintreffen würde, blieb bis zur Landung in Tegel offen, und auch der Verlauf des Mittwochabends verlief überraschend: statt eines angekündigten politischen Dinners saß Bush mit 80 weiteren Gästen im Café Tucher zusammen. Wer diese Menschen waren? „Leute, die guten Kontakt zur Botschaft pflegen“, hieß es. Die Liste war in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt zusammengestellt worden, sagte eine Sprecherin der Botschaft. Wer eingeladen war, wollte sie nicht sagen.

Auch das Restaurant selbst war am Nachmittag noch einmal gründlich vom Secret Service untersucht worden. „Fast eine Stunde wurde das Restaurant von oben bis unten durchsucht“, sagte der Geschätsführer des Tucher, Deff Haupt. Dabei wurden auch Hunde eingesetzt.

Als Haupt informiert wurde, dass Bush in seinem Restaurant speisen würde, war ihm empfohlen worden, diese Nachricht „nicht an die große Glocke zu hängen“. Haupt hatte sich daran gehalten, den Treffpunkt hatte schließlich die Deutsche Presse Agentur veröffentlicht.

„Der Secret Service spricht nicht über seine Methoden“, verkündet die amerikanische Regierung. Und wenn, dann nur in verschlüsselter Sprache. Das klingt dann etwa so: „Der Tümmler (offizieller Code für George Bush) hat Berlin im Engel (Air Force One) verlassen.“ mos

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