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Berlin: Verstaatlicht

VON TAG ZU TAG Werner van Bebber über die Sanierung der Love Parade Voller Bangen sahen wir, wie die Stadt mit der Love Parade umging: Ganz plötzlich waren die Partymacher selbst verantwortlich fürs Aufräumen und Saubermachen und das zu einer Zeit, als die große Technoparty schrumpfte und schon ein bisschen sklerotisch wurde. Vielleicht lag es daran, dass einem Rausch der Reiz fehlt, den man als Paket mit Bahnfahrkarte buchen konnte.

VON TAG ZU TAG

Werner van Bebber

über die Sanierung der Love Parade

Voller Bangen sahen wir, wie die Stadt mit der Love Parade umging: Ganz plötzlich waren die Partymacher selbst verantwortlich fürs Aufräumen und Saubermachen und das zu einer Zeit, als die große Technoparty schrumpfte und schon ein bisschen sklerotisch wurde. Vielleicht lag es daran, dass einem Rausch der Reiz fehlt, den man als Paket mit Bahnfahrkarte buchen konnte. Jedenfalls schien die Härte, mit der die Politik die feierfreudigen, wenn auch egomanischen Technopartygänger zur Ordnung und Schadensbeseitigung zwang, der Love Parade die Leichtigkeit zu nehmen. Es war, als sei aller Streit um Demonstration oder nicht und Partyinteresse gegen die Interessen schlichter Tiergartennutzer überflüssig gewesen, weil sich die Party von selbst erledigte. Aber nicht in Berlin. Nun ist die Party zwar private kommerzielle Sache und keine Demonstration - aber ehe sie dahinschwindet, hilft der Senat beim Organisieren.

Indem die Messe Berlin das „Catering“ und das „Controlling“ übernimmt, ist die Love Parade zur öffentlichen Veranstaltung geworden. Nun wird es nicht mehr lange dauern, bis die letzten Partygänger zum Technobeat die Rolltreppen im ICC rauf und runter fahren.

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