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Verstärkung: Post schickt Briefträger

Die Post will wegen der Probleme bei der Zustellung mehr Personal einsetzen. Die Stellen für zusätzliche Mitarbeiter werden aber nur befristet ausgeschrieben.

Die Post hat auf die zunehmenden Probleme und den Ärger über verspätet ausgelieferte Sendungen reagiert: Das Unternehmen will bundesweit bis zu 1000 neue Briefträger einstellen. Davon soll auch Berlin profitieren. Die Frage ist nur, wie lange, denn die neuen Stellen sollen befristet sein.

Einzelheiten stehen nach Auskunft von Post-Sprecherin Anke Baumann noch nicht fest, aber zumindest sollen die Neuen schon „in den nächsten Tagen und Wochen“ geholt werden, um in der besonders arbeitsintensiven Vorweihnachtszeit helfen zu können. In Berlin hat die Post auch deshalb ganz besonders viel zu tun, weil samstags nicht nur die Werbepäckchen „Einkauf aktuell“ verteilt werden müssen, sondern auch bis zu eine Million Exemplare einer dicken Gratiszeitung. Dafür waren zwar schon zusätzliche Zusteller eingestellt worden – nach Auskunft von Postmitarbeitern aber bei Weitem nicht genug.

Seit Wochen hatten sich Klagen vor allem aus den Innenstadtbezirken gehäuft, dass Briefe tagelang unterwegs seien. Nach Auskunft des Betriebsrates waren die vorgegebenen Touren immer wieder verlängert worden und teilweise auch in zehn Stunden ununterbrochener Arbeit nicht mehr zu schaffen. In manchen Kiezen galt das laut Betriebsrat sogar für die Mehrzahl der Touren, so dass letztlich nur tageweise umdisponiert werden konnte, um nicht dieselben Briefe immer wieder liegen zu lassen. Die Post nennt keine genauen Zahlen zu ihrem Personalbestand, stellt aber klar, dass offensichtlich überlastete Zusteller schon in den vergangenen Wochen Hilfe bekommen hätten. Angesichts der Masse der Kunden habe es sich bei den Beschwerden ohnehin „nur um Einzelfälle“ gehandelt.

Benita Unger, die bei der Gewerkschaft Verdi den Fachbereich Postdienste leitet, sagte zu der Ankündigung der Post: „Wir würden uns natürlich wünschen, dass die Zusteller langfristig eingestellt werden. Ansonsten gehen wir davon aus, dass die Probleme im nächsten Jahr wieder neu beginnen.“ Erfahrungsgemäß sei die Fluktuation bei neuen Zustellern besonders hoch, weil die Arbeit vor allem für Unerfahrene hart und zeitaufwendig sei.

Von den angekündigten 1000 neuen Zustellern dürfte wohl nur eine Minderheit in Berlin anfangen, denn in anderen Ballungszentren hat die Post ähnliche Probleme. Namentlich wurden Hamburg, Bremen und das Rhein-Main-Gebiet genannt. obs

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