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Versteigerung: Bietergefecht um DDR-Rundfunkgelände

Der Kern des ehemaligen DDR-Rundfunkgeländes Nalepastraße gehört in Zukunft einem Berliner Schönheitschirurgen. Er ersteigerte den denkmalgeschützten Studiokomplex für 4,75 Millionen Euro.

Berlin - Vorausgegangen war dem Zuschlag an den Arzt syrischer Abstammung ein halbstündiges Bietergefecht mit der Schweizerin Claire Schnyder vom Berliner Unternehmen Schnyder & Partners.

Der Käufer Moustafa Mahjoub will nach eigenen Worten zur Zukunft des Areals in etwa zwei Wochen öffentlich Stellung nehmen. Am Rande der Auktion im Berliner Meistersaal nahe dem Potsdamer Platz baten Mieter und Studiobetreiber der Nalepastraße den Käufer, das traditionsreiche Gelände als Medienkomplex weiterzuführen. Auch Auktionator Mark Karhausen hatte sich bei der Vorstellung des Geländes für einen Erhalt ausgesprochen. "Das ist ein Kleinod. So etwas gibt es auf der ganzen Welt nicht mehr", sagte Karhausen. Er stellte jedoch klar, dass zur weiteren Nutzung ein zweistelliger Millionenbetrag zur Sanierung investiert werden müsste.

Das Rundfunk-Areal Nalepastraße war auf Weisung der DDR-Staatsführung zwischen 1951 und 1956 nach Entwürfen des Bauhaus-Schülers Franz Ehrlich errichtet worden. In der ehemaligen Furnierfabrik entstanden Studios, Redaktionsräume und Sendesäle. Letztere werden wegen ihrer legendären Akustik noch heute genutzt. So hat das Filmorchester Babelsberg hier sein festes Domizil. Nach Abwicklung des Staatsfunks der DDR 1991 gehörte das Gelände den neuen Bundesländern, die es 2005 an eine Baumaschinen-Firma aus Sachsen-Anhalt veräußerten. (tso/ddp)

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