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Onlineware. Zuchtbullen gibt es jetzt auch per Internet-Auktion.

© Bernd Wüstneck/dpa

Versteigerungen fallen aus: Zuchtbullen kann man jetzt per Online-Auktion kaufen

Bernd Matthies über die Zukunft des Zuchtbullenwesens in Brandenburg – und warum Deutschland doch nicht an jeder Milchkanne 5G-Netz braucht. Eine Glosse.

Unnützes Wissen: RBB gibt es in der Region gleich zweimal. Einmal als Sendeanstalt und einmal als GmbH, Rinderzucht Berlin-Brandenburg – die war übrigens eher da. Wie auch immer: Zuchtbullen sind im Berliner Umland systemrelevant, und mit ihnen großartige Fachbegriffe des Zuchtgeschäfts wie Eigenstandsbesamer oder Fruchtbarkeitsplan.

Ach so, nein, das wird hier kein Text ohne Corona, leider. Die Branche ist tatsächlich von der Coronakrise betroffen, allerdings nur auf Umwegen. Denn ordentliche Zuchtbullen, ohne die das Rindergeschäft nur Zoologischer Garten wäre, gibt es nicht bei Amazon, sie werden vielmehr auf Versteigerungen erworben. Und das geht im Moment aus bekannten Gründen nicht wie früher.

Also erobern die Versteigerer Neuland. Der Zuchtverband Rinderallianz, dem rund 1300 Betriebe in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Meckpomm angehören, versucht es am kommenden Dienstag mit einer Online-Auktion.

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Keine Bauern in schlammigen Stiefeln, die beim Schnack am Gatter der Kreatur brummelnd aufs Gemächt schauen, sondern klinische Präzision mit Film und Beschreibung, als ginge es um Expressionisten. Rund hundert Tiere stehen an, und Interessierte sollten wissen: Eins davon kostet schon mal 6500 Euro.

Das ist die neue Zeit, das geht vermutlich nach Corona so weiter, weil es praktisch ist und mehr Leute mitbieten. Und es beweist nebenbei, dass Deutschland das 5G-Netz eben doch an jeder Milchkanne braucht.

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