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Helfer in Not? Ein Video über Frust bei der Feuerwehr macht derzeit die Runde im Internet.

© dapd

Videoclip im Netz: Feuerwehrleute veröffentlichen Frust-Song

Berliner Feuerwehrleute haben einen Videoclip im Internet veröffentlicht, der bereits 25 000 Mal angeklickt wurde. Dort lassen sie Frust ab über ihre Arbeitsbedingungen.

Von Fatina Keilani

Die Musik geht sofort ins Ohr, es ist der Hit „Lemon Tree“ von Fool’s Garden. Dazu sieht man die „MAD“-Ikone Alfred E. Neumann mit Berliner Feuerwehrhelm aus einer Telefonzelle beim „Sorgentelefon“ anrufen. Er klagt singend sein Leid als Feuerwehrmann: „Ich komme tagein, ich komme tagaus, auch an Feiertagen bleibe ich nicht zu Haus“, und kommt zu dem Schluss: „Es ist kacke“. „Das Wir-Gefühl ist längst schon tot, die Führung sagt wie immer, es ist alles im Lot – es ist kacke.“ Dazu werden immer wieder riesige Hundehaufen eingeblendet, in denen ein Feuerwehrfähnchen steckt. Zu sehen ist das Video auf Youtube; es wurde schon mehr als 25 000 Mal aufgerufen.

Feuerwehrsprecher Jens-Peter Wilke will die Sache trotzdem nicht überbewerten. „Das gibt nicht die Gesamtstimmung bei der Berliner Feuerwehr wieder“, so Wilke. „Wir haben 4000 Mitarbeiter, da gibt es immer ein paar Frustrierte.“ Die Arbeitsbedingungen seien zum Teil schwierig, so viel gibt die Pressestelle zu. Laut Wilke bessert sich die Lage derzeit aber. „Wir haben null Fluktuation, der Krankenstand geht zurück, die Motivation ist bei den meisten hoch – auch wenn die Bezahlung besser sein könnte.“

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Die Kommentare zu dem Video im Internet lassen vermuten, dass die Lage bei den anderen Berufsfeuerwehren Deutschlands ähnlich ist. Und ist es so schlimm? „Es ist auf jeden Fall ein wahrer Kern darin“, sagt ein Feuerwehrmann dazu. „Ich als jüngerer Feuerwehrmann bin mit den Entbehrungen ja schon aufgewachsen, aber die älteren Kollegen mussten viel hinnehmen. Auch heute werden Zulagen gestrichen, ohne dass einer mal sagt, weshalb das jetzt nötig war.“ Im Video heißt es dazu: „Der Weihnachtsgeldverzicht fiel schwer, weniger Urlaub haben wir mehr.“ Das mit dem Wir-Gefühl stimme auch, sagt der Feuerwehrmann. Früher seien die Kollegen auf den Wachen viele Jahre in derselben Tour zusammen gewesen, heute werde schon nach drei bis vier Jahren gewechselt – das reiche nicht für ein gewachsenes Gemeinschaftsgefühl. Trotzdem mache er seine Arbeit gerne.

Feuerwehrsprecher Wilke sieht in dem Werk sogar Gutes: „Wer sich so viel Mühe macht für ein Video, der hat noch nicht resigniert. Die werden das in der Dienstzeit gemacht haben und hatten bestimmt eine Menge Spaß dabei.“

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