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Berlin: Vier Bürgermeister, ein Dank

Graue Eminenz der Senatskanzlei geht in Rente

Kluge Mitarbeiter haben ausgerechnet, dass er in den knapp 24 Jahren als Abteilungsleiter Politische Koordination in der Senatskanzlei allein ungefähr 10 000 Senatsvorlagen und 20 000 kleine Anfragen von Abgeordneten kritisch durchleuchtet hat. Natürlich entging Norbert Kaczmarek kein Fehler, nichts entging seinen Argusaugen. Und wenn die Senatoren, die Koalitionspartner in nächtelangen Sitzungen nicht mehr wussten, wo ihnen der Kopf stand, dann konnten sie die Beschlusslage in den Protokollen nachlesen, die Kaczmarek anfertigen ließ.

Selten ist ein Spitzenbeamter mit so viel Lob und herzerwärmenden Dank in Pension geschickt worden wie Senatsdirigent Kaczmarek vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit. Der gab am Montag einen Abschiedsempfang im Säulensaal des Roten Rathauses. Alle Regierenden Bürgermeister und Chefs der Senatskanzlei, denen Kazcmarek loyal, zuverlässig und mit kompetentem Rat gedient hatte, waren da: Richard von Weizsäcker, der anhand von Episoden Kaczmareks Vorzüge schilderte, Eberhard Diepgen und Walter Momper, Jörg Schierbaum, Detlef Stronk, Volker Kähne und André Schmitz. Selbst der einstige Abteilungsleiter Horst Schultze, genannt „Fliegenschultze“, kam seinen Nachfolger zu verabschieden. Bei Wein, Wasser und Häppchen gab sich die Senatskanzlei ein Stelldichein und applaudierte Kaczmarek minutenlang. Sein Stellvertreter Joachim Künzel heftete ihm einen „symbolischen Orden“ an, Banner der Arbeit, Marke DDR. Kaczmarek, der „mit scheinbarer Leichtigkeit Aktenberge versetzte“, verfügt ja über Humor und Ironie. Er selbst verabschiedete sich mit „Phantomschmerz“ vom Roten Rathaus. Gru

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