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Berlin: Vier Jahre Haft nach Befreiung des Bruders

Berlin - Die Brüder sorgten für eine hollywoodreife Flucht. Erst simulierte der inhaftierte Sönmez B.

Berlin - Die Brüder sorgten für eine hollywoodreife Flucht. Erst simulierte der inhaftierte Sönmez B., bis man ihn aus dem Maßregelvollzug in Buch in die nahe gelegene Helios-Klinik brachte. Dann lief er seinen Bewachern trotz der Handfesseln davon und hechtete kopfüber in einen Mercedes. Es war sein großer Bruder Ulusoy B., der am Steuer saß. Als kriminelles Duo aber waren sie nie perfekt. „Ich stand unter dem Einfluss meines kleinen Bruders, er setzte mich unter Druck, bedrängte mich“, sagte der 38-jährige B. am Mittwoch vor einem Amtsrichter. Ulusoy B. hatte sechs Monate nach der Flucht einen Überfall auf einen Juwelier und einen Einbruch gestanden. Sein Bruder habe nicht aufgehört, kriminell zu sein, sagte der Angeklagte. Sönmez B., 33 Jahre alt, ist ein verurteilter Vergewaltiger, Räuber, Dieb. Im Juli 2010 hatte er knapp fünf Jahre Haft erhalten. Nach seiner Flucht wurde er im Februar 2011 in Ungarn gefasst. Wieder kam er in den Maßregelvollzug – und entkam im Juli 2011 erneut. Diesmal für zehn Tage.

„Ihn zu befreien ist ein dicker Hund“, hielt der Richter dem großen Bruder vor. Er nickte. „Unverzeihlich“, sagte der Bauunternehmer. Im Herbst 2011 stand er mit seinem Bruder als Juwelenräuber vor Gericht und bekam dreieinhalb Jahre Haft. Die Gefangenenbefreiung führte nun zur Erhöhung auf vier Jahre. K.G.

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