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Berlin: Vier Tage Irak

Maybrit Illner wirbt um Spenden

„Angestrengt, explosiv, aggressiv“, beschreibt Maybrit Illner die Stimmung im Irak. Die Journalistin und Botschafterin des Deutschen Roten Kreuzes ist am Dienstag von einer viertägigen Reise durch das Land zurückgekehrt, auf der sie sich über die Lage der Menschen und Hilfsmaßnahmen des Roten Kreuzes informiert hat. Gestern berichtete sie im Haus der Bundespressekonferenz am Schiffbauerdamm von ihren Erfahrungen. Die Moderatorin erzählte von dem „Chaos, das Bagdad immer noch regiert“, und von der „erschreckend schlechten“ Versorgung mit dem Nötigsten: Wasser, Strom, Lebensmittel, Medikamente, Benzin.

40 Grad Celsius hätten beispielsweise auf der Entbindungsstation des Kinderkrankenhauses in Hilla geherrscht, das die Journalistin am vergangenen Sonnabend besuchte. Die Klimaanlage war kaputt, der Strom fiel immer wieder aus: „Die Frühchen mussten immer bei jedem Stromausfall aus den Brutkästen gerissen werden“, berichtete Illner. Der Geburtsstuhl habe ausgesehen wie ein Autosessel aus den 50er Jahren. Und Dialysepatienten seien mit Bluttransfusionen versorgt worden, ohne vorigen Blutgruppentest. Ein katastrophaler Zustand im vierten Monat nach Kriegsende. Das DRK ruft daher weiter zu Spenden für die Soforthilfe im Irak auf: Das Konto vom Deutschen Roten Kreuz, ist bei der Bank für Sozialwirtschaft, hat die Nummer 414141 (Bankleitzahl 37020500), und das Kennwort „Nahost“.

Trotz allem mache sich in der Bevölkerung Optimismus breit: „Die Iraker sind voller Hoffnung, dass sich etwas wandelt.“ Im Gespräch verhielten sie sich allerdings zurückhaltend: „Viele befürchten, dass Saddam wiederkommt, aber möglicherweise ändert sich das jetzt“, sagte Illner, einen Tag nach dem Tod der beiden Söhne des Diktators, Udai und Kusai. vv

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