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Virus: Grippe-Alarm in Tegel unbegründet

Die Zahl der an Schweinegrippe erkrankten Berliner steigt kontinuierlich. Ein Verdachtsfall vom Sonntagnachmittag bestätigte sich hingegen nicht. Der Schnelltest eines Flugpassagiers war negativ.

Die Gesundheitsverwaltung meldete am Montag in Berlin insgesamt 56 Fälle – elf mehr als noch vor dem Wochenende. Die Betroffenen sind zwischen 14 und 28 Jahren. Unter den Erkrankten sind wie schon in den Tagen zuvor mehrere Spanienurlauber. „Es sind aber auch einige Berlin-Touristen, die das Virus mitbringen“, sagte eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung. Sie rechnet damit, dass es in den kommenden Wochen zu einem weiteren Anstieg kommen wird, weil gerade im Sommer viele Besucher in die Stadt kommen. Zudem steht ab dem 15. August die Leichtathletik-WM an, zu der mehrere hunderttausend Besucher erwartet werden.

Ein Verdachtsfall vom Sonntagnachmittag bestätigte sich hingegen nicht. Ein Flugzeug aus Thailand musste nach der Landung in Tegel an einer entlegenen Stelle des Flughafengeländes parken. Dort wurde es bereits von Rettungskräften erwartet, die das Flugpersonal angefordert hatte, weil ein Passagier während des Flugs über grippeartige Symptome klagte. Er wurde per Rettungswagen in eine Klinik gebracht. Der durchgeführte Schnelltest war jedoch negativ.

Bislang ist die Krankheit bei den meisten Infizierten leicht verlaufen. In der Regel werden die Betroffenen ambulant behandelt. Auf der Seuchenstation am Virchow-Klinikum der Charité wurde erst ein Erkrankter aufgenommen. Dabei handelte es sich um einen Mann, der auf der Durchreise war. Er klagte über stärkere Symptome und blieb deshalb für einen Tag in Quarantäne. „Üblich ist das aber nicht“, sagt Norbert Suttorp, Leiter der Infektiologie an der Charité. Bei Schweinegrippe bestehe keine Notwendigkeit, die Patienten auf der Seuchenstation zu behandeln, weil der Krankheitsverlauf zumeist leicht ist und eine Verbreitung durch Einhaltung von Hygienevorschriften gut verhindert werden kann.

„Die Behandlung auf der Seuchenstation ist schweren Krankheiten wie Ebola, Typhus oder Tuberkulose vorbehalten“, sagt Suttorp. Bis zu 20 Patienten können dort gleichzeitig behandelt werden. In den Zimmern herrscht Unterdruck, damit beim Öffnen der Türen keine Luft entweichen kann. Sie sind mit aufwendiger Technik ausgestattet, die die Luft in regelmäßigen Abständen filtert und austauscht. Die behandelnden Mediziner tragen sogenannte Mondanzüge. Die Seuchenstation wurde erst vor kurzem für 11,4 Millionen Euro saniert. Die bei der Bauabnahme festgestellten Mängel an der Raumlufttechnik sind mittlerweile behoben worden. 

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