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Berlin: "Vivantes": Krankenhaus-Konzern wird neu organisiert

"Vivantes" hat sich viel vorgenommen: Innerhalb weniger Jahre will Berlins größte Krankenhaus-Gesellschaft kein zufälliger Zusammenschluss etlicher Gesundheitseinrichtungen mehr sein, sondern Deutschlands größter Klinikkonzern mit "besten Leistungen" und einer ausgeglichenen Bilanz. Bisher stand "Vivantes" unter schlechten Vorzeichen in der Presse: Jüngst hieß es, das im November 2000 vom Land Berlin zusammengestrickte Unternehmen, unter dessen Dach zehn Krankenhäuser fusionierten, stehe vor der Zahlungsunfähigkeit.

"Vivantes" hat sich viel vorgenommen: Innerhalb weniger Jahre will Berlins größte Krankenhaus-Gesellschaft kein zufälliger Zusammenschluss etlicher Gesundheitseinrichtungen mehr sein, sondern Deutschlands größter Klinikkonzern mit "besten Leistungen" und einer ausgeglichenen Bilanz. Bisher stand "Vivantes" unter schlechten Vorzeichen in der Presse: Jüngst hieß es, das im November 2000 vom Land Berlin zusammengestrickte Unternehmen, unter dessen Dach zehn Krankenhäuser fusionierten, stehe vor der Zahlungsunfähigkeit.

Doch gestern preschte die vor acht Wochen in Amt und Würden gebrachte neue Geschäftsführung vor und präsentierte ein umfassendes Konzept, auf dessen Grundlage sie alle Bereiche umgekrempeln will.

Sollte alles wie geplant innerhalb der kommenden Jahre gelingen, bleiben laut Vivantes-Geschäftsführer Wolfgang Schäfer alle Klinikstandorte erhalten. Rund 150 Millionen Mark würden bis 2003 gespart, eine Summe, die erbracht werden muss, um Vivantes vor dem Ruin zu retten. Neue Strukturen alleine reichten dafür allerdings nicht aus. Schäfer: "Es muss auch Entlassungen geben." Wie viele von den insgesamt 15 600 Arbeitsplätzen er für verzichtbar hält, wollte der Vivantes-Chef nicht sagen. Nur soviel: Es handele es sich "um eine vierstellige Zahl." Der Aufsichtsrat und das Land als Hauptgesellschafter müssen dem Konzept noch zustimmen.

Hauptproblem von Vivantes ist laut Schäfer "die Unübersichtlichkeit des Unternehmens." Zehn Krankenhäuser gehören dazu sowie 58 nicht aufeinander abgestimmten und deshalb konkurrierende Außenstellen. Dieses Konglomerat soll nun gebündelt und besser koordiniert werden. Konkret hat Vivantes unter anderem Folgendes vor:

Versorgungsregionen: Organisatorisch werden drei Versorgungsregionen gebildet. Im Nordosten bilden die Krankenhäuser Friedrichshain, Urban, Prenzlauer Berg und Hellersdorf die Schwerpunkte. Der Nordwesten wird auf die Krankenhäuser Reinickendorf und Spandau zugeschnitten, im Süden sind das Krankenhaus Neukölln, das Wenckebach- und Auguste-Viktoria-Krankenhaus die Schwergewichte.

Kompetenzzentren: Wichtige medizinische Bereiche werden zu Kompetenzzentren zusammengefasst. Geplant sind Tumorzentren und ein Zentrum für Geriatrie. Die Behandlung der jährlich 14 500 Krebspatienten von Vivantes soll in den Krankenhäusern Spandau, Friedrichshain und Neukölln konzentriert erfolgen. Friedrichshain übernimmt dabei die Hämato-Onkologische Abteilung und die Strahlentherapie des Krankenhauses Moabit.

Das Wenckebach-Krankenhaus in Neukölln wird für alte Menschen reserviert - als Klinikum für Altersmedizin. Im Max-Bürger-Zentrum für Geriatrie gehen die Lichter aus, seine Dienste werden ins "Wenckebach" verlegt. Darüber hinaus will Vivantes an noch unklaren Standorten ein Zentrum für stationäre Altenpflege schaffen, ein Gefäßzentrum, eine Blutbank sowie ein Zentrum für Rehabilitation.

Rationalisierungen sind auch in der Verwaltung, in Labors und Apotheken vorgesehen. Aus sechs Klinikapotheken wird eine Großapotheke gebildet, zentralisiert werden Einkauf und Wäschereien.

Ein erstes positives Signal zum Umbau von Vivantes habe man von Seiten der Mitarbeiter bekommen, sagte Geschäftsführer Schäfer. 200 Sprecher aller Medizinbereiche hatten sich jüngst mit dem Vivantes-Chef getroffen. "Unser Konzept", so Schäfer, "wurde einstimmig angenommen."

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