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Berlin: Vivantes prüft Zukunft seiner Pflegeheime

Hoher Investitionsbedarf Standortaufgabe möglich

Der landeseigene Klinikkonzern Vivantes muss jedes einzelne seiner zwölf Pflegeheime auf dessen Investitionsbedarf prüfen, um eine qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten. Das hat der Aufsichtsrat des Unternehmens am Mittwoch entschieden. Dem Vernehmen nach wird auch die Aufgabe einzelner Heime nicht ausgeschlossen.

Die vor allem im Westen Berlins angesiedelten zwölf Heime des Vivantes-Forums für Senioren bieten Platz für 1700 Bewohner. Wie berichtet, sind einige der Einrichtungen so marode, dass Millionenbeträge nötig sind, um sie instandzusetzen. In einer internen Analyse, die dem Tagesspiegel vorliegt, wird der Gesamtreparaturbedarf auf 20 Millionen Euro für alle Häuser taxiert. Zum Beispiel in der Reinickendorfer Leonorenstraße, mit 285 Plätzen das größte der Vivantes-Heime: Dortige Zimmer seien nicht mit Duschen ausgestattet, die Aufzüge nicht behindertengerecht und die Fassade verrottet, heißt es in der Analyse. Allein hier gebe es einen Instandhaltungsrückstau von 2,5 Millionen Euro.

Wolle man alle Heime darüber hinaus auf ein wettbewerbsfähiges Modernisierungsniveau heben, so seien Investitionen von 60 bis 70 Millionen Euro nötig. So liege die Qualität der Zimmer unter Marktniveau, etwa weil sie teilweise über keine eigenen Bäder verfügten. Außerdem sei der Anteil an Mehr-Bett-Zimmern zu hoch. Daraus resultierend sei rund die Hälfte der Vivantes-Heime unterdurchschnittlich ausgelastet – obwohl der Preis für eine stationäre Pflege hier vergleichsweise niedrig sei.

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