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Vogelgrippe: Senat erwartet Einhaltung des Freilaufverbots

Der Berliner Senat geht davon, dass Geflügelhalter dem unlängst ausgesprochenen Freilaufverbot Folge leisten. Unterdessen bestätigten die Berliner Zoos, dass jegliches Federvieh bis Samstag eingefangen würde. Betroffen sind außerdem bis zu 30 Pfauen auf der Pfaueninsel.

Berlin - Der Berliner Senat ist zuversichtlich, dass das Freilaufverbot für Geflügeltiere als vorsorgliche Maßnahme gegen die drohende Vogelgrippe in der Stadt strikt eingehalten wird. «Es sieht überall danach aus, dass die Anordnung und die Auflagen sehr ernst genommen werden», sagte die Sprecherin der Gesundheitsverwaltung, Roswitha Steinbrenner, am Freitag. Bis spätestens Samstag müssen in Berlin nach Schätzungen der Veterinärämter bis zu 7.000 gefährdete Tiere auf Grund der Eilverordnung des Bundesumweltministeriums in Stallungen untergebracht sein oder in Volieren vor Kontakt mit möglicherweise infizierten Zugvögeln geschützt werden.

Die Auflagen gelten auch für den Zoologischen Garten, den Tierpark Friedrichsfelde, den Wirtschaftshof Domäne Dahlem in Berlin-Steglitz- Zehlendorf sowie für die Pfaueninsel, auf der bis zu 30 frei lebende Pfauen unter Dach gebracht werden müssen. Sprecher der Einrichtungen bestätigten am Freitag, dass die teils bereits am Donnerstag begonnenen Maßnahmen am Freitag zügig weiter geführt und bis Samstagmorgen abgeschlossen sein werden.

Zoo-Direktor Jürgen Lange verwies darauf, dass es Probleme mit dem rechtzeitigen Einfangen von frei fliegenden Enten und Entenvögeln auf den Zoo-Teichen geben könnte. Mögliche Verzögerungen bis Mitte kommender Woche seien mit dem Amtstierarzt abgestimmt.

Nach einem Bericht des «Tagesspiegels» sind auch die Federvieh- Halter in etwa 150 Parzellen von Berliner Kleingartenanlagen auf die Verpflichtung zur sicheren Unterbringungen der von ihnen gehaltenen Hühner hingewiesen worden.

Für die Kontrolle des Freilaufverbots sind ausschließlich die Veterinärämter in den zwölf Berliner Bezirken zuständig. Die Sprecherin der Gesundheitsverwaltung sagte, dass in einer Beratung noch am Freitag die Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden sollten. An der Runde nahmen neben Experten des Senats die leitenden Vertreter der Veterinärämter sowie der Bundespolizei und des Zolls teil.

In der Konsequenz sei geplant, die bisher vorrangig auf die Flughäfen konzentrierten Einreise-Kontrollen auszudehnen auf Schienen und Straßenwege. Laut Roswitha Steinbrenner sei in Berlin die Gefahr durch illegal importiertes Geflügelfleisch «höher einzuschätzen als die Gefahr durch Zugvögel». Mit weiter verschärften Kontrollen sei erst zu rechnen, wenn es einen akuten Fall von Ansteckung in der Stadt gebe. (tso/dpa)

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