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Der Berliner SPD-Chef Jan Stöß stellt die Kampagne seiner Partei auf dem Tempelhofer Feld vor.

© imago

Volksentscheid zum Tempelhofer Feld: Wie SPD und CDU für eine Bebauung werben

SPD und CDU haben ihre Kampagnen für den Volksentscheid zum Tempelhofer Feld vorgestellt. Ein Werber findet die unverständlich - aber das ist die Abstimmung ja sowieso.

Es klingt komisch, wollen doch beide das Gleiche: Der SPD-Landeschef Jan Stöß und der Generalsekretär der CDU, Kai Wegner, stellen ihre Plakatkampagnen zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten des Tempelhofer Feldes vor. Immerhin haben sie sich abgesprochen bei dem, was sie demnächst den Berlinern präsentieren wollen. Denn die Koalitionäre haben ein gemeinsames Ziel: eine Randbebauung des Parkareals zu ermöglichen.

Die SPD gibt 100 000 Euro für 15 000 Plakate aus. „Berlin statt Stillstand“ heißt ihr Motto. Die CDU investiert 25 000 Euro in 70 Plakate, „die sind aber viel größer als bei der SPD“, erklärt Wegner. Auch bei den Formaten scheinen sich die Koalitionspartner abgesprochen zu haben. Beide Parteien wollen zusätzlich mit Flyern, an Ständen und bei Veranstaltungen parallel zum Europawahlkampf für eine Randbebauung werben.

"Die SPD macht eine Negativkampagne"

Stefan Mannes von der Werbeagentur Kakoii in Berlin analysiert kurz und knapp beide Kampagnen: „Die SPD macht eine abstrakte Negativkampagne, Stillstand sagt mir nichts. Die CDU präsentiert kein Kunstwerk, aber man versteht wenigstens ihr Anliegen.“

Mit Familie: Die CDU erklärt auf dem Plakat noch den Stimmzettel.
Mit Familie: Die CDU erklärt auf dem Plakat noch den Stimmzettel.

© Mohamed Amjahid

Die Grünen machen dagegen langsam und geben sich noch bis zum 1. Mai Zeit mit einer eigenen Kampagne. „Wir werden für das Gesetz der Bürgerinitiative werben“, sagt Landeschef Daniel Wesener. Julius Dahms, Sprecher der Initiative „100 Prozent Tempelhofer Feld“ ist verärgert über die Plakate der Großen Koalition. Obwohl das Plakat der CDU die Worte „Wohnen“ und „Wirtschaft“ enthalten, sagt er: „Wohlfühlen wird es nur mit unserem Gesetz auf dem Feld geben.“ Und das ist gegen jede Bebauung.

Im Kleingedruckten steht auf dem CDU-Plakat als Service noch eine Erklärung, wo die Kreuze aus ihrer Sicht richtig platziert werden sollen. Am 25. Mai wird es nämlich kompliziert für die Wähler.

Auf dem Wahlzettel stehen dann zwei Gesetzentwürfe, der erste gegen, der zweite für eine Bebauung, für die man jeweils mit JA oder NEIN stimmen kann. Folgende Kombinationen sind also möglich:

1: JA, 2: NEIN >>>keine Bebauung

1: NEIN, 2: JA >>>Bebauung möglich

1: NEIN, 2: NEIN >>>weder noch

1: JA, 2: JA >>>Das gibt es nur in Berlin.

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