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Was für ein Rummel!

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Update

Volksfest in Berlin: Aus, Schluss, Vorbei: Das Amerikanische Volksfest ist abgesagt

Seit den 60ern war es eine feste Größe in der Stadt. Doch der Umzug zum Flughafen Tempelhof hat nicht geklappt. Jetzt wurde das Fest abgesagt.

Sie haben trotz intensiver Suche keinen Platz gefunden - und daher fällt das Deutsch-Amerikanische Volksfest im Jahr 2016 aus. „Wir bedauern außerordentlich, dass wir diese traditionelle Berliner Volksfestinstitution im 56. Jahr ihrer Existenz
ausfallen lassen müssen", teilte Schausteller Thilo-Harry Wollenschlaeger am Mittwochmittag fest. 2017 werde man einen neuen Anlauf nehmen und einen Standort suchen.

Wie berichtet, hatten sich die Veranstalter seit Jahren für den Umzug auf den ehemaligen Flughafen Tempelhof eingesetzt - dort war schließlich die US-Armee stationiert. Die Stände hätten ganz im Süden nahe der A 100 aufgebaut werden sollen.

Auch im Internet wurde mobil gemacht - vergeblich, die Unterstützung war gering. Das "DAV" existiert seit 1961, hunderttausende Berliner sind mit dem Volksfest aufgewachsen. Zuletzt wurde das Amerikanische Volksfest an der Heidestraße ausgerichtet, nördlich vom Hauptbahnhof.

Mahlzeit!
Mahlzeit!

© Kai-Uwe Heinrich

Wollenschlaeger wird generell: Die Absage des „DAV“ stehe für eine Tendenz, die Schausteller zunehmend Existenzsorgen bereite: In Berlin finden sich immer seltener Orte, an denen sie dem Motto gerecht werden können, „Wir machen Freizeit zum Vergnügen“; zum Beispiel die „Kreuzberger festlichen Tage“. Wollenschlaeger: „Aus der Verwaltung hören wir vor allem, was alles nicht geht. Als Unternehmer ist man es aber gewöhnt, Dinge umzusetzen und zu ermöglichen. Da vermisse ich in der Verwaltung den Gestaltungswillen und die Bereitschaft, gemeinsam mit uns Schaustellern etwas konstruktiv zu bewegen.“

Kritik kommt prompt von der CDU

Kurz nach Bekanntgabe der Absage für das Jahr 2016 meldete sich die CDU zu Wort. Der baupolitische Sprecher der CDU-Fraktion sagt: "Wir bedauern die Absage des Deutsch-Amerikanischen Volksfestes sehr, auch wenn wir die Gründe der Schausteller nachvollziehen können. Seit Jahren ist der Fortbestand dieses traditionsreichen Berliner Volksfestes ein Politikum. Weder die Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer, noch Michael Müller, noch Andreas Geisel haben es vermocht, außer jeder Menge warmer Worte eine pragmatische Lösung herbeizuführen. Wir sagen ganz klar: Wir wollen das Deutsch-Amerikanische Volksfest. Es ist damals wie heute ein Zeichen für die deutsch-amerikanische Freundschaft und die Dankbarkeit für die Verdienste der Alliierten um unsere Stadt." Der Regierende solle sich einschalten und mit dem Stadtentwicklungschef und den Bezirken eine Lösung finden.

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