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Berlin: Voll gute Zeit

Das Soap-Team von „GZSZ“ feierte 15-Jähriges Ehemalige Darsteller waren nicht geladen

Drei Worte sind es, mit denen FrankThomas Mende deutsche Fernsehgeschichte geschrieben hat. „Was ist denn?“, fragte der Schauspieler und gab mit diesem ersten Satz den Startschuss zur RTL-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. 15 Jahre ist das nun her, „GZSZ“ mittlerweile die erfolgreichste tägliche Seifenoper im deutschen Fernsehen und Mende immer noch dabei. Auch am Samstagabend, als im Showroom der Modefirma Orwell am Osthafen in Friedrichshain das Jubiläum gefeiert wird. Gut 200 Gäste haben sich eingefunden, Hauptdarsteller, Produzenten, Assistenten und Helfer. Sie alle sind gekommen, um gemeinsam zu feiern, um sich an Höhepunkte aus 3736 Folgen zu erinnern. Und um die große Geburtstagstorte mit dem bunten Zuckerguss anzuschneiden. Erst stimmt die Riege der Jungschauspieler ein obligatorisches „Happy Birthday“ an. Kurz darauf geht Serienliebling Daniel Fehlow zu einem schmissigeren Lied über: „So sehen Sieger aus“, tönt er. Es ist eben zu schön, wenn man es wenigstens einmal ordentlich krachen lassen darf.

Lange genug mussten „GZSZ“-Darsteller viel Häme ertragen. Zuletzt beschimpfte Schauspieler Götz George die Soap-Kaste als „Knalltüten“. Sich über die mimischen Fähigkeiten lustig zu machen, wäre aber zu einfach, denn das hieße, sich zugleich über knapp vier Millionen Menschen zu erheben, die werktags um 19 Uhr 40 einschalten.

Rainer Wemcken ist ein eher unauffälliger Herr mit kurzem weißen Haar, gut sitzendem Anzug und freundlichen Gesichtszügen. Er ist der Geschäftsführer der Firma Grundy-Ufa, die „GZSZ“ produziert. Bevor er am Sonnabend in einer kurzen Ansprache allen Beteiligten der Serie für die anhaltend guten Quoten dankt, hält er sich im Hintergrund. Den Erfolg der in Babelsberg gedrehten Soap erklärt er sich so: „Sie hat nach der Wende einen Zeitnerv getroffen und vielen Menschen im Osten Orientierung geboten.“ Manchmal löste sie aber auch Verunsicherung aus. Zum Beispiel, als in der Serie ein Strumpfhosenmörder umging oder als ein Steuerprüfer an den Folgen einer Daunenallergie erstickte. Der Soap-Alltag kann manchmal eben grausamer sein als die Realität.

Ehemalige Stars aus „GZSZ“ fehlen am Sonnabend, denn sie sind nicht geladen. Yvonne Catterfeld singt auf einer Grand-Prix-Party in Hamburg, und auch Alexandra Neldel, Jeanette Biedermann und Oli P. sind nicht dabei. Dafür aber neuere Protagonisten wie Jasmin Weber oder Ulrike Frank. Kurz nach 22 Uhr steigt ein Feuerwerk in den Nachthimmel über der Spree, danach tanzen sie zu den Charthits, mit denen ein DJ die Gäste auf die kleine Tanzfläche vor dem Büfett lockt. An fehlenden Altstars stört sich an diesem Abend niemand, auch nicht Frank-Thomas Mende. Er hat in den letzten 15 Jahren schon einige kommen und gehen sehen.

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