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Berlin: Vom Dach gestürzt wie ein schlafender Türke

GAZETELER RÜCKBLICK Jeden Montag im Tagesspiegel: ein Rückblick auf die in Berlin erscheinenden türkischen Tageszeitungen. Einen Unfall in Berlin nutzte die Tageszeitung Hürriyet am Donnerstag zu einem Vergleich: „Und das ist der Mann aus Urfa von Berlin“, hieß es in der Überschrift.

GAZETELER RÜCKBLICK

Jeden Montag im Tagesspiegel: ein Rückblick auf die in Berlin erscheinenden türkischen Tageszeitungen.

Einen Unfall in Berlin nutzte die Tageszeitung Hürriyet am Donnerstag zu einem Vergleich: „Und das ist der Mann aus Urfa von Berlin“, hieß es in der Überschrift. Es ging um einen Mann, der sich auf dem flachen Teil eines Hausdaches in Friedrichhain schlafen gelegt hatte, betrunken in den Hinterhof stürzte und starb. Die Türken dachten bei dieser Nachricht unweigerlich an ähnliche Fälle aus der Türkei. Dort gibt es in den Vororten der Städte im Südosten, wie Urfa und Diyarbakir, noch Häuser mit flachen Dächern. Wenn deren Bewohner darauf nicht gerade Wintervorrat trocknen, nutzen sie die Fläche gern als Schlafstelle. Ab und zu kommt es aber vor, dass jemand im Schlaf in die Tiefe stürzt.

„Wir sind die ersten, die rein durften“, titelte die Türkiye am Freitag. Damit war der Besuch von Reportern des Stadtmagazins Merhaba, der Tageszeitung Türkiye und ihrer Lokalausgabe Post im Abschiebegefängnis in Köpenick gemeint. Die Leser erfuhren, dass 17 der zurzeit 256 Inhaftierten türkische Staatsbürger sind, die sich illegal in Berlin aufhielten. Die Inhaftierten säßen im Schnitt 20 bis 22 Tage ein, bevor sie abgeschoben würden. „Wir sind jedoch auch auf Türken gestoßen, die seit drei bis vier Monaten auf ihre Abschiebung warten“, hieß es in dem Text. Die Flüchtlinge beklagten sich, dass der türkische Generalkonsul sich nicht um sie kümmere. „Ihr seid die ersten, die uns besuchen“, wurden die Männer zitiert.

Suzan Gülfirat

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