zum Hauptinhalt

Berlin: Vom Schandfleck zum Anziehungspunkt: Ehemalige Bedürfnisanstalt am Wröhmännerpark soll neu vermietet und umgebaut werden

Lange Zeit galten der Imbiss und die öffentliche Bedürfnisanstalt am Wröhmännerpark als Spandauer Schandfleck. Alkoholiker, Obdachlose und Drogenkonsumenten prägten das Straßenbild, und Dreck, Schlägereien und Pöbeleien waren an der Tagesordnung.

Lange Zeit galten der Imbiss und die öffentliche Bedürfnisanstalt am Wröhmännerpark als Spandauer Schandfleck. Alkoholiker, Obdachlose und Drogenkonsumenten prägten das Straßenbild, und Dreck, Schlägereien und Pöbeleien waren an der Tagesordnung. Seit der Schließung vor einigen Jahren ist es am Wröhmännerpark ruhig geworden. Der als denkmalswürdig eingestufte Ziegelbau an der Neuendorfer Straße droht zu verfallen. Jetzt sucht das Bezirksamt einen Mieter, der aus der Bruchbude einen gastronomischen "Anziehungspunkt" macht, wie Baustadtrat Carsten Röding (CDU) hofft.

Die Ausschreibung für das Toilettenhaus am Rande der Neustadt wird jetzt im Amtsblatt veröffentlicht. Im Rathaus wünscht man sich "leistungsstarke, fachkundige und zuverlässige" Interessenten. Sie müssen neben architektonischen und gastronomischen Konzepten auch Nachweise über ihre Erfahrungen im Gaststättenbereich sowie die vorgesehene Finanzierung vorlegen. Schließlich soll der künftige Betreiber das Gebäude mit eigenen Mitteln in Schuss bringen. "Aufgrund der bisherigen Nutzung und des baulichen Zustandes des Objektes sind erhebliche Umbau- und Sanierungsarbeiten erforderlich, die der zukünftige Mieter auf seine Kosten durchführen müsste", betont Röding. Obendrein sind die bisherigen Imbiss- und Toilettenbereiche durch eine Bewag-Netzstation voneinander getrennt. Ein Umbau, der einen vier Meter breiten Durchgang zwischen den beiden nutzbaren Teilen schafft, würde zusätzlich mit 40 000 Mark zu Buche schlagen. Für eine Verlegung der Stromzentrale in einen separaten Neubau gar wären 140 000 Mark zu zahlen.

Mit Zugeständnissen bei der Miete und anderen Konzessionen will das Bezirksamt die Nachteile ausgleichen. Bei Erhaltung des Gebäudecharakters könnte die Grundfläche von 90 Quadratmetern durch Um- und Anbauten nahezu verdoppelt werden. Auch ein noch größerer Aufenthaltsbereich wäre denkbar. Ferner verweist der Bezirk auf die gute Lage an der Havel sowie die Nähe zu Bushaltestellen und Anlegestegen der Weißen Flotte.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false