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Berlin: Von 0 auf 30: Europaschulen kommen gut an

Seit zehn Jahren wird in Berlin zweisprachig gelehrt

Nach dem Mauerfall fiel die Entscheidung: Berlins Schulsystem sollte internationaler werden. 1992 wurden deshalb die ersten Europaschulen eingerichtet, zunächst für Englisch, Französisch und Russisch. 1994 folgten die ersten italienischen Europaklassen. Vorbild war das USamerikanische John F. Kennedy Gymnasium in Zehlendorf.

Heute gibt es in Berlin bereits 30 Europaschulen, 16 Grundschulen und 14 Oberschulen. Zur Auswahl stehen neun Sprachen, unter anderem auch Polnisch, Griechisch und Portugiesisch. Sie werden auch, aber nicht nur von Kindern aus einem bilingualen Elternhaus besucht. Europaschulen stehen allen Berliner Schülern offen. Zum Konzept gehört die Teilnahme an einer Vorklasse sowie Ganztagesbetrieb. Der Unterricht ist von der ersten Klasse an zweisprachig. Die Kinder werden nach ihren Sprachkenntnissen in zwei Gruppen eingeteilt. Sie werden in ihrer „Muttersprache“ alphabetisiert und lernen zeitgleich die „Partnersprache“. Alle anderen Fächer werden in einer der beiden Sprachen gemeinsam unterrichtet. Die Lehrpläne entsprechen weitgehend denen der Regelschule; allerdings stehen pro Woche zwei bis drei Stunden mehr auf dem Stundenplan.

Es erweist sich allerdings immer wieder als schwierig, muttersprachliche Lehrer zu finden. Weil ihr Abschluss laut deutschem Tarifrecht in vielen Fällen nicht als gleichwertig erkannt wird, verdienen sie bis zu 500 Euro weniger im Monat als ihre deutschen Kollegen. Zum Konzept gehört außer dem Spracherwerb auch der Umgang mit Mitschülern aus anderen Kulturen. jago

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