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Berlin: Von den Bezirkskassen wurden tausende von Mahnungen doppelt verschickt

Im Zuge einer Umstellung der Abrechnungssoftware wurden in mehreren Bezirken Mahnungen tausendfach doppelt verschickt und zum Teil auch Forderungen gestellt, obwohl Gebühren längst bezahlt waren. Zu Fehlern kam es in den Bezirkskassen von Mitte und Schöneberg, die die neue Software "Profiskal" eingerichtet hatten.

Im Zuge einer Umstellung der Abrechnungssoftware wurden in mehreren Bezirken Mahnungen tausendfach doppelt verschickt und zum Teil auch Forderungen gestellt, obwohl Gebühren längst bezahlt waren. Zu Fehlern kam es in den Bezirkskassen von Mitte und Schöneberg, die die neue Software "Profiskal" eingerichtet hatten. Das Programm selbst ist offenbar nicht Ursache der Schwierigkeiten. Strittig ist, ob Probleme bei der Bedienung durch eine unzureichende Vorbereitung bedingt sind. Die Software soll demnächst auch in Charlottenburg und Neukölln laufen.

In Schöneberg führte das Problem zu einem Chaos in der Bezirkskasse. Seit etwa 14 Tagen würden dort fast ununterbrochen Bürger anrufen, die sich beschwerten, sagte Kassenleiter Dirk Janowski. Der Fehler liegt seiner Auffassung nicht im Programm, sondern sei durch "Umstellungsschwierigkeiten" bedingt. Die Senatsverwaltung habe den Bezirken keine genaue Anleitung für die Handhabung des Mahnverfahrens im Programm gegeben, sagte Janowski. Eine Schulung habe seine Mitarbeiter nur unzureichend vorbereitet. Offenbar wurden die Außenstände der Bezirkskasse zum Beispiel bei Kindertagesstättengebühren, bei der Fehlbelegungsabgabe oder bei Verwaltungsgebühren für Baugenehmigungen zwar in die neue Software überspielt, bereits erfolgte Zahlungen im Umstellungszeitraum aber nicht berücksichtigt. So habe es vorkommen können, dass ein säumiger Zahler unter der alten Software gemahnt worden sei, inzwischen gezahlt habe, das Profiskal-Programm aber trotzdem eine neue Mahnung verschickt hätte, sagte Janowski. Er bedauerte den Fehler. Zu Unrecht geforderte Gebühren würden getilgt.

Als Organisationsschwäche der Bezirke bezeichnete Friedemann Walther von der Senatsverwaltung für Finanzen das Problem. Das Programm sei in Ordnung, die Bezirke hätten aus Buchungsgründen auf die Übernahme der Altfälle in "Profiskal" bestanden. Schöneberg habe im Gegensatz zu anderen jedoch versäumt, diejenigen, die bereits gezahlt hätten, auszusortieren.

tob

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