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Berlin: Von Rom lernen

Das Kolosseum ist zweifelsohne die antike Sportanlage, die einer modernen wie dem Olympiastadion am nächsten kommt. Reste eines Reportergrabens wird man freilich vergebens suchen, schon deswegen, weil zu Zeiten der römischen Kaiser keine Reporter im heutigen Sinne existierten.

Das Kolosseum ist zweifelsohne die antike Sportanlage, die einer modernen wie dem Olympiastadion am nächsten kommt. Reste eines Reportergrabens wird man freilich vergebens suchen, schon deswegen, weil zu Zeiten der römischen Kaiser keine Reporter im heutigen Sinne existierten. Nicht nur Rom-Reisenden ist aber bekannt, dass es dort, anders als in heutigen Arenen, Sportveranstaltungen zu Lande wie zu Wasser gab. Ganze Seeschlachten wurden inszeniert – ein kaum wiederzubelebender Brauch. Dennoch kann man gerade in Berlin von Rom manches lernen. Die Flutung des gesamten Fußballfeldes gäbe dem Rasen in der Tat den Rest, aber warum nicht einfach Riefenstahls Rinne zum Wassergraben erklären? Dessen Abwehrfunktion gegen anstürmende Fanblocks ist seit Urzeiten militärisch erprobt, und im Notfall könnten die Zuschauermassen ohne Sorge um Knochenbrüche einfach ins kühle Nass hopsen. Damit hätte sich vielleicht sogar das Problem der teilweise fehlenden Sprinkleranlagen erledigt. Mit ausfahrbaren Felsbarrieren und einer kräftigen Pumpanlage ließen sich im Graben sogar Wildwasser-Kanuten ansiedeln, was Berlins Chancen bei einer künftigen Olympia-Bewerbung erheblich steigern würde. Und nicht zuletzt an kalten Tagen wie diesen wäre der Reportergraben leicht zur Eisbahn umzuwidmen. Toll trieben es die alten Römer? Machen wir’s ihnen nach.

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