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Von Tag zu Tag: Abgetaucht

Lars von Törne trauert dem Dienstleister Deutsche Post hinterher

Vor einiger Zeit warb die Post mit dem Slogan „Menschen erreichen“. Von dem Anspruch hat sich das Unternehmen inzwischen offenbar entfernt. Es begann vor einigen Monaten damit, dass der Austräger bei Einschreiben und Paketen darauf verzichtete, beim Empfänger zu klingeln – auch wenn der in Erwartung der Sendung treu daheim ausharrte. Stattdessen fand sich im Briefkasten eine Karte: Da man nicht zu Hause war, sei die Sendung beim Postamt abzuholen.

Inzwischen verzichtet man offenbar ganz darauf, mit dem Empfänger zu kommunizieren. So wurde Ende Juni eine wichtige Sendung aus Griechenland erwartet. Rund um den geschätzten Liefertag blieb die Klingel still, auch eine Benachrichtigung fand sich nicht im Kasten. Zwei Wochen später kam vom Absender der Anruf: Die Sendung war vom Boten als „nicht zustellbar“ deklariert worden, das ersehnte Päckchen ist wieder zurück in der Ägäis.

Heute wirbt die Post übrigens mit Udo Lindenbergs Song „Andrea Doria“ für sich. Ein passendes Symbol für den in Sachen Service abgetauchten Konzern: Der Luxusliner „Andrea Doria“ kollidierte einst mit einem anderen Schiff und sank.

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