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Von Tag zu Tag: Abgetaucht

Stephan Wiehler freut sich, dass ein Schwimmer die Spree überlebt hat.

Wenn man der Polizeipräsidentin vertrauen darf, dann ist Berlin eine relativ sichere Großstadt, in der man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit fast überall herumtreiben darf, ohne um sein Leben fürchten zu müssen. „Es gibt keine No-go-Areas“, sagt Margarete Koppers. Es sei denn, einer springt nachts um halb zwei in die Spree.

Der Mann, der sich in der Nacht zu Montag nahe der Jannowitzbrücke bis auf die Unterhose auszog und dann beherzt in den Fluss hüpfte, kam der Augenzeugin verdächtig vor. Sicher sucht der nicht nach seinem gestohlenen Fahrrad, mag sich die Augenzeugin gedacht haben. Und als sie ihn dann nicht mehr auftauchen sah, rief sie die Polizei.

Das Schlimmste war zu befürchten. Vorsätzliche Selbsttötung. Oder fahrlässige infolge einer Schmutzwasservergiftung. Zwei Stunden lang suchten Rettungskräfte die Spree zwischen Jannowitz- und Oberbaumbrücke ab, zwei Polizeiboote und 40 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Vergeblich.

Um 4 Uhr meldete sich der Schwimmer telefonisch bei der Polizei und fragte nach seiner Kleidung. Hoffentlich hat sich der Mann nicht erkältet.

Stephan Wiehler

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