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Von Tag zu Tag: Achtung, Havel

Bernd Matthies betrachtet erstaunt die neuen Hochwassergefahren

Das wollen wir doch festhalten: Berlin ist, katastrophentechnisch gesehen, erste Wahl. Kein Hurrikan hat je die Stadt verwüstet, keine Flut schaffte es jemals höher als bis zur Kellertreppe. Giftschlangen, Tiger, Malariamücken? Vergiss es.

Aber die Unsicherheit steigt. Kürzlich hat sich die – auch Insidern unbekannte - Erpe in Friedrichshagen vorsichtig über ihre angestammten Ufer gewagt und die Kräuterernte einer ganzen Laubenkolonie vernichtet. Und das war nur der Anfang. Denn nun muckt die Havel auf.

Die Havel, das für Neuberliner, ist als Fluss für Berlin, was Samson für die Sesamstraße ist. Breit und freundlich, ohne Arg zu jedermann, immer schiffbar rund ums Jahr. Doch plötzlich herrscht weiter oben, wo die Hobbyschiffer warten, ein nie gesehenes Hochwasser, Schleusen sind gesperrt, Felder geflutet.

Was will uns die Havel sagen? Dass es viel geregnet hat. Wir können nun nur hoffen, dass sich wenigstens die Spree ruhig verhält und keine Zicken macht. Auf irgendwen muss sich der Berliner schließlich verlassen können. (Seite 13)

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