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Von Tag zu Tag: Äa Balin

Ulrich Zawatka-gerlach findet den Flughafen-Namensstreit blöd

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Namen sind nicht Schall und Rauch. Namen sind Macht. Wie könnte man es sonst verstehen, dass die für 2009 vorgesehene Taufe des Großflughafens BBI jetzt schon zu einem erbittert geführten Streit gerät? Zwar stehen in Schönefeld bisher nur ein paar Schuhkartons herum, in denen sich täglich tausende Flugpassagiere unwohl fühlen. Und ein paar Gruben und Sandberge sind zu besichtigen, trotzdem muss das eben erst gezeugte Baby einen Namen kriegen. So als befürchte man eine Notgeburt mit tödlichem Ausgang.

Willy Brandt gegen Marlene Dietrich; Graf von Stauffenberg gegen Gustav Stresemann; Gustav Stresemann gegen die Deutsche Einheit. Hoffentlich geht dieser Kampf nicht über zwölf Runden, da kann man nur hoffen, dass der Großflughafen blitzschnell fertig wird. So wie Berlin gestrickt ist, wird es wahrscheinlich zu einer Volksbefragung kommen. Angesichts schwangerer Austern und langer Lulatsche, die seit Jahrzehnten in Berlin herumstehen, steht dann zu befürchten, dass keiner der illustren Namen zum Zuge kommen wird. Dann könnte aus dem Airport Schönefeld ein Easy Jetter werden – oder ein Äa Balin. (Seite 10)

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