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Von Tag zu Tag: Alaaf & heleise

Stefan Jacobs über lautere Verbote und unlauteren Karnevalswettbewerb.

Karneval in Rheinform schadet der Gesundheit. Das Problem ist nicht die Hirnerweichung, sondern der Krach. Messungen in den Vorjahren ergaben, dass das Tschingderrassabumm auch Unbeteiligte jeck macht. Deshalb hat die Umweltverwaltung es den Karnevalisten schriftlich gegeben: Nur noch mit maximal 70 Dezibel dürfen sie in zwei Wochen durch die City West ziehen. Die Lautstärke entspricht etwa dem normalen Straßenverkehr. Von dem wird sich der Karnevalszug also hauptsächlich dadurch unterscheiden, dass es Kamellen hagelt statt Stinkefinger. Verstöße müssen die Narren auf ihre eigene Kappe nehmen. Auf Nachfrage teilte die Senatsverwaltung allerdings mit, dass die Lärmgrenze nur für die Konservenmusik auf den Umzugswagen gelte, nicht aber für spontane A-cappella-Aufwallungen der Beteiligten. Und der Karneval der Kulturen im Mai sei wegen seiner besonderen Bedeutung für Berlin ohnehin nicht betroffen. Zu Pfingsten gibt’s also wieder Rambasamba, bis die Ohren fiepen. Und vorher ungestörten Winterschlaf.

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