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Von Tag zu Tag: Alles im Fluss

Stefan Jacobs wandert in Gedanken am Grund der Spree entlang

Weil es in der märkischen Landschaft kaum bergab geht, geht es mit der Spree in Berlin nicht voran: Der Fluss steht in der Stadt herum und wird allmählich dick von all dem, was die Stadt so hineinleitet. Nicht, dass wir keine Kläranlagen hätten, aber wenn eben das Wasser aus der Klospülung zum dritten Mal … – nun ja, man ahnt es.

Bevor die Spree nun die Schleusentore verklebt, die sie überhaupt noch hier halten, wäre es doch Zeit für ein spannendes Experiment: Wir machen mal die Schleusentore auf. Schschsch. Ein Kindertraum ginge in Erfüllung! In Gummistiefeln von der Museumsinsel bis zu den Müggelbergen spazieren und die bisher versunkenen Schätze auf dem Flussgrund inspizieren, das wäre was.

Wenn der Bodensatz erst ausgehärtet ist, können wir uns aber auch so manche Brückensanierung sparen – vielleicht hätten wir sogar eine neue Stadtautobahn. Und wenn wir nach einer Weile merken, dass es mit Fluss doch schöner war als ohne, machen wir die Schleusentore wieder zu und fangen mit neuem Wasser noch mal ganz von vorne an.

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