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Von Tag zu Tag: Am Tropf

Andreas Conrad fordert für die S-Bahn radikale magnetische Lösungen

Vergessen wir den 19. Dezember 1988. Den Tag, als die Magnetbahn, kurz M-Bahn genannt, ihre Grenzen sprengte und am Endbahnhof Kemperplatz übers Ziel hinausschoss. Eine bedauerliche Panne, aber kein grundsätzlicher Einwand gegen die Eignung dieses Transportmittels als Ersatz für die pannengebeutelte S-Bahn. Ja, es sei die Frage erlaubt, warum die Verantwortlichen nicht schon längst auf die Idee gekommen sind, die altmodische S-Technik gegen die zukunftsweisende M-Technik auszutauschen, anstatt das Leben der ersteren an den Tropf auswärtiger Hilfe zu hängen, zumal diese jetzt wieder verrinnt. Also künftig keine bajuwarischen Schienenfahrzeuge für die preußische Hauptstadt mehr, damit auch keine weitere Gefahr für hiesige Reisende, sich im Gespinst importierter, doch fremder S-Bahn-Netzspinnen zu verstricken. Aus lokalpatriotischen Gründen mag man das begrüßen, doch wer auf Bahnsteigen wieder vergeblich auf Züge wartet, wird den Lokalpatriotismus bald verfluchen und sich, da am defekten heimischen Fahrgerät wohl wieder nur herumgeschraubt wird, nach den flotten Flitzern von der Isar sehnen.

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