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Von Tag zu Tag: App-Flug

Kai Müller analysiert den Lärm über Berlin mit digitaler Hilfe

Bei Ostwind nimmt der Verkehr in Kreuzberg rapide zu. Von einer Dachterrasse ist das gut zu beobachten. Man muss nur in den Himmel sehen. Maschinen, die in Tegel gestartet sind, und in den frühen Abendstunden sind das etliche, schwenken hinter dem Alex nach Süden, überfliegen Kreuzberg und düsen davon. Man hört das hohe Fiepen der Triebwerke, es mischt sich mit dem Kreuzberglärm.

Von unten sehen diese Flugzeuge alle gleich aus. Silberner Rumpf, zwei Flügel. Flugzeuge eben. Und darüber regen sie sich im Süden der Stadt jetzt so auf? Haben die dort überhaupt Dachterrassen?

Ein Freund kramte sein iPhone aus der Tasche, richtete es von der Terrasse aus auf die Überflieger, als wollte er sie fotografieren. Dann sagte er: „Lufthansa 2745 nach Düsseldorf, 360 Stundenkilometer, 1500 Meter hoch.“ Kurz darauf: „Air Berlin 6451, ebenfalls nach Düsseldorf, 1388 Meter hoch.“ Wie die Flightradar-App technisch funktioniert, ist mir zu hoch. Aber zu wissen, wohin die Menschen dort oben wollen, macht das Fiepen gleich viel sinnvoller.

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