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Von Tag zu Tag: Asbest-Athleten

Stephan Wiehler betritt Berlins marode Schulen nur mit Helm

Bildung wird in diesem Jahr in Berlin ein ganz großes Wahlkampfthema. Denn die Zukunft unserer Kinder liegt allen Parteien am Herzen. Über Bildungsgerechtigkeit und bestmögliche individuelle Förderung von der Kita bis zum Abitur kann nicht genug nachgedacht und politisch gestritten werden. Es geht dabei auch um die wertvollsten Ressourcen des Wirtschaftsstandorts: Wissen, Kreativität, Innovationsfähigkeit.

Um aus den schönen Ansprüchen klug zu werden, muss man Berliner Schulen allerdings von innen ansehen – und es empfiehlt sich, vorher einen Helm aufzusetzen. Es bröselt von den Decken, Fenster gehen aus dem Leim, das Bildungssystem ist marode, zuweilen gefährdet das Lernen sogar die Gesundheit. Wie an der Poelchau-Schule in Charlottenburg. Seit 1989 ist bekannt, dass das Gebäude mit Asbest belastet ist. Während andere Schulen nach so einem Befund umgehend geräumt wurden, kürte der Deutsche Olympische Sportbund die Poelchau-Oberschule vor fünf Jahren zur „Eliteschule des Sports“. Dass der krebserregende Stoff leistungssteigernd auf angehende Athleten wirken könnte, ist bisher nicht bekannt. Der Senat sucht weiter nach einem Ersatzstandort.

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