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Von Tag zu Tag: Auch noch Pech

Bernd Matthies über höhere Gewalt am S-Bahn-Gleis

"Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu“ – das ist Fußballlyrik, dem weitgehend vergessenen Kicker Jürgen Wegmann zugeschrieben. Aber es könnte auch der Stoßseufzer eines Berliner S-Bahn-Chefs sein, der gegenwärtig von Pannen heimgesucht wird wie die Welt von der Schweinegrippe. Am Freitag ist ausgerechnet an der Friedrichstraße ein Gleis gebrochen, Materialermüdung wegen großer Temperaturschwankungen, wie es heißt.

Das klingt nach höherer, wenn nicht höchster Gewalt, da kann der Mensch nichts richten, oder? Das Dumme ist nur, dass die S-Bahn durch ihr Verhalten in den letzten Jahren jeglichen Vertrauensbonus verbraucht hat. In den kommenden Monaten wird es reichlich Temperaturschwankungen geben, größere als zuletzt im Nord-Süd-Tunnel, und wir können nur hoffen, dass die Gleise sich ihrer Verantwortung bewusst sind und das Unternehmen nicht durch spontanes Brechen noch tiefer ins Verderben reißen.

Möglicherweise hilft ja der Klimawandel. Aber nicht einmal auf den kann sich die S-Bahn in ihrer Pechsträhne wirklich verlassen.

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