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Von Tag zu Tag: Auf Flughöhe

Gerd Nowakowski freut sich, dass die Kanzlerin zum Volksentscheid aufruft

Noch acht Tage bis zur Abstimmung über den Flughafen Tempelhof. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich geäußert; eine größere Flughöhe ist nun kaum noch denkbar, politisch gesehen. Die Berliner aufzufordern, am 27. April zur Abstimmung zu gehen, ist auf jeden Fall richtig. Je mehr Menschen wählen gehen, mit Ja oder Nein, umso mehr Gewicht hat ein klares Ergebnis dieses ersten Volksentscheids in der Berliner Geschichte. Glaube niemand, dass der Senat trotz der nicht verbindlichen Empfehlung einfach so darüber hinweggehen kann, wenn mehr als 600 000 Bürger für Tempelhof votieren. Dann hat der rot-rote Senat eine veritable Krise und Klaus Wowereit ein fettes Problem. Woran liegt es, dass Angela Merkels Intervention dennoch ein ungutes Gefühl hinterlässt? Beim Einsatz ist zu viel durchsichtiges Kalkül spürbar, um als überparteilich durchzugehen, wie es ihres Amtes wäre. Unter ihrer Flughöhe, könnte man sagen. Außerdem hat die Bundesregierung 1996 gemeinsam mit Berlin und Brandenburg das Aus für Tempelhof beschlossen, das der Senat jetzt durchzusetzen versucht. Eines ist sicher: Bis zur Abstimmung wird es noch heiß hergehen.

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