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Von Tag zu Tag: Ausgefeixt

Frank Jansen empfindet Mitleid für das Nomadendasein der NPD

Von Frank Jansen

Wie gerne hätte die NPD am Sonntag gefeixt: Den Parteitag am Sonnabend im Rathaus Tempelhof durchgezogen, keiner hat’s gemerkt, alle Feinde blamiert: Die Polizei, der Verfassungsschutz, die „Systempresse“. Und das blöde Bezirksamt auch, dass doch tatsächlich geglaubt hat, die Veranstaltung sei öffentlich, nur weil es im Vertrag steht! Aber dann war die Nummer doch ein bißchen zu groß für die Anhänger des größten Feldherrn aller Zeiten. Hatten sie wirklich geglaubt, ausgerechnet in einem Rathaus unbemerkt loslegen zu können? Und Öffentlichkeit und Behörden wären mit einer falschen Vertragsklausel zu täuschen? Die Nationaldemokraten sind vielleicht doch naiver, als ihr martialisches Auftreten vermuten lässt. Selbst wenn es der NPD noch gelingen sollte, heute irgendwo anders in Berlin oder in Brandenburg oder sonstwo den Parteitag abzuhalten: Die Stadt hat ihr eine Lektion erteilt. Schon die zweite, denn der letzte Parteitag im November musste nach Velten verlegt werden, da in Berlin nichts frei war. Doch ein schwieriges Pflaster, diese Reichshauptstadt.

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