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Von Tag zu Tag: Barfuß im Zug

Klaus Kurpjuweit ist der Bahn für ihr neues Programm dankbar

Erst fällt die Krawatte, falls sie bei der Hitze überhaupt noch am Kragen baumelt. Dann wird das Hemd Knopf für Knopf mehr geöffnet, die Hose bleibt an, aber die Schuhe werden ausgezogen, schließlich auch die Socken. Irgendwie muss man sich ja Luft verschaffen im ICE der Bahn, der am Freitagabend bei sengender Hitze kurz vor Berlin stecken blieb. Rund 40 Minuten mussten die Fahrgäste nach ihren Angaben ohne Klimaanlage ausharren, ehe es weiter ging. Wahrscheinlich hatte ein Schaden am Stromabnehmer den Zug gestoppt und die Klimaanlage lahmgelegt.

Getränke, die nach den Versprechungen der Bahn reichlich an Bord sein sollen, wurden nicht verteilt. Auch die Diskussion, ob wenigstens die Türen geöffnet werden könnten, endete damit, dass sie verschlossen blieben – wie konstruktionsbedingt die Fenster. Also bleibt nur der Weg zur kleinen Selbsthilfe. Und wann sieht man sonst schon mal einen Geschäftsmann, der barfuß in seinem teuren Business-Anzug steckt?

Die Bahn macht’s möglich. Also nicht meckern. Man sollte ihr für das Unterhaltungsprogramm vielmehr dankbar sein. Und wer weiß, was noch kommt!

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