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Von Tag zu Tag: Beunruhigend

Bernd Matthies sieht den 1. Mai mit einiger Skepsis näherrücken

Berliner Grundregel: Irgendwas ist immer. Der Untergrund brodelt, die aggressiven schwarzgekleideten Versager finden stets einen Weg, ihren Neid an der Gesellschaft auszutoben, zumal, wenn ihnen die herrschende Grundstimmung in die Hände spielt. Die aktuell grassierende Randaliermode sieht vor, dass nachts Pflastersteine in Scheiben geworfen werden, hinter denen tagsüber Menschen ihrer Arbeit nachgehen. Der Anlass zur Aggression kann kaum platt genug sein, es reicht, dass ein Unternehmen wie SAP einen Polizeikongress finanziell unterstützt, und schon kommt nächtlicher Besuch – gesteuert von den gleichen Wahnideen, die hinter dem rituellen Autoabfackeln stehen.

Die Polizei braucht Unterstützung, keine Frage. Dennoch verblüfft es, dass offenbar weder Uniformierte noch Zivilfahnder auch nur in der Nähe der SAP-Filiale waren, die in der Nacht zum Dienstag heimgesucht wurde. Und das, obwohl es dort bereits in der Nacht zuvor gekracht hatte. Hundert Autonome können machen, was sie wollen, und dann auch noch ungehindert im Stadtbild verdunsten, das ist beunruhigend. Es scheint, als hätten weder Polizei noch Verfassungsschutz Zugang zu der Szene.

Für den 1. Mai verheißt das nichts Gutes. Es wird darauf ankommen, ob die linke Szene Umtriebe der schwarzen Fraktion ins Leere laufen lässt oder klammheimlich unterstützt, was im Moment wahrscheinlicher ist als in Vorjahren.

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