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Berlin: Von Tag zu Tag: Bitte, meldet euch!

Tja, Joschka, das sollte zu denken geben. Zwanzig Jahre müht sich die Linke auf dem langen Marsch bis ins Herz des demokratischen Staatswesen oder auf den Stuhl des Außenministers.

Tja, Joschka, das sollte zu denken geben. Zwanzig Jahre müht sich die Linke auf dem langen Marsch bis ins Herz des demokratischen Staatswesen oder auf den Stuhl des Außenministers. So viel Mühe, viel zu viel Mühe. Wie man sich die Ideale der Jugend erhalten kann und trotzdem erfolgreich die Verhältnisse zum Tanzen bringt, machen die Raver von der Planetcom vor. Die zogen vor zwölf Jahren als Kleingruppenveranstaltung arg belächelt hinter einem dröhnenden Wagen her durch die City - und jetzt? Da bittet der Senat nach wochenlangen Diskussionen die Herren Love-Parader untertänigst, den Wirtschaftsenator Wolfgang Branoner in ihrem Bunde aufzunehmen. Als Ober-Raver ehrenhalber, sozusagen.

Na bitte, warum nicht gleich so, werden sich Dr. Motte und Kameraden denken. Schließlich hat es auch die Jahre zuvor geholfen, sich einfach taub zu stellen. Immerhin möchte Berlin den Techno-Umzug haben, und nicht die Planetcom ein Geschäft machen. Oder haben wir da etwas falsch verstanden? Sollen die Politiker nur ihren piefigen Streit austragen, am Ende kommen sie schon zur Besinnung. Wer den "blauen Planeten, die Perle des Universums" im Auge hat, lässt sich von kleinlichen Nörgeleien nicht aus der Ruhe bringen.

Und es funktioniert. Hey, Leute, sagt Stadthäuptling Diepgen, wir machen euch einen Vorschlag: Unser Wolfgang macht den Mitveranstalter und das bisschen Geld für die Müllbeseitigung und die Aufforstung des Tiergartens werden wir auch noch irgendwie wegdrücken. Ist das ein Deal? Reicht immer noch nicht? Sollen wir Dr. Motte zum Senator machen? Was wollt ihr noch? Bitte, bitte, redet mit uns.

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