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Von Tag zu Tag: BSR-Jukebox

Andreas Conrad würde beim Müll-Weitwurf nie die Tonne treffen

Die Tierdressur erfolgt bekanntlich besonders erfolgreich per Belohnung. Ein Hering für Flipper, eine Möhre für Fury, ein Hundekuchen für Lassie – im Grundsatz funktioniert das gleich. Mit Strafen lässt sich vergleichsweise wenig ausrichten, das gilt auch für Menschen. Jedenfalls aus Sicht der Senatorin für Stadtentwicklung, die nun als Ultima Ratio der Parkpflege aufs Prinzip Leckerli setzt, freilich mit akustischen statt lukullischen Reizen. Beim Mülleinwurf tönt aus der Tonne ein kurzes Musikstück Berliner Provenienz – das werde, so die Hoffnung, noch den schlimmsten Parkbeschmutzer zur Umkehr bewegen, auf dass er seine leere Flasche künftig nicht im nächsten Busch, sondern in den dafür vorgesehenen Behälter pfeffere. Neue Probleme deuten sich allerdings an: Die Lärmplage auf der Admiralbrücke ist, wie man hört, oft musikalischer Natur, es lässt sich also absehen, dass auch in der Nähe der Musiktonnen bald der Unmut der Anwohner steigt. Besonders, wenn der Zielwurf mit Musik erst einmal zum Volkssport geworden ist. Vielleicht sollte die Senatorin doch lieber auf optische Belohnung setzen. Im Straßenverkehr hat sich ein grün aufleuchtendes „Danke“ bei korrektem Tempo bestens bewährt (Seite 10).

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