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Von Tag zu Tag: Christian van Lessen freut sich über neue S-Bahn-Erfahrungen

Christian van Lessen freut sich über neue S-Bahn-Erfahrungen

Ist schon ein komisches Gefühl, in der Münchner S-Bahn zu sitzen und aus ungewohnt klaren Fenstern die Tristesse zwischen Heidestraße und Gesundbrunnen vorbeiziehen zu sehen. Es wirkt schon kurios, wenn ahnungslose Touristen vor dem Steckennetz in den fremden Zügen stehen und sich noch orientierungsloser fühlen als vorher, weil sie einen Karlsplatz nicht gleich hinter dem Hauptbahnhof vermutet hätten. Vor allem aber ist es anregend, in einem Stück fremder Stadt durch die gewohnte Umgebung zu rollen. Das gab es kurz zur Fußball-WM, und das gab es – kurz nach dem Mauerbau im Westteil, als die damals östliche S-Bahn verpönt war und Busse aus Westdeutschland die überforderte BVG unterstützten. Da fuhren Busse aus Köln durch Neukölln, aus Stuttgart durch Steglitz, aus Wuppertal durch Wedding. Nun rollen für paar Wochen Münchner und Stuttgarter Züge durch Berlin, und wer es beim S-Bahnfahren einmal richtig schön haben will, ist hier gut aufgehoben. Noch scheint der Service ein Geheimtipp zu sein: Auch für den Kurzurlaub. Fahrten mit der gepflegten S-Bahn sind also wie Ferien von der eigenen Stadt. Fragt sich nur, wie lange.

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