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Von Tag zu Tag: D-Day

Andreas Conrad rät Tom Cruise, technische Probleme positiv zu sehen

Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran“ – so lautete die oberste Regel des Fotografen Robert Capa. Am D-Day, Omaha-Beach, war er nah genug dran, aber die meisten Bilder wurden trotzdem nichts, beim Entwickeln ruiniert in einem Londoner Fotolabor. Dank der elf geretteten Fotos wurde es für Capa dennoch ein ruhmreicher Tag. Das sollte Tom Cruise und seinen Getreuen Mut machen, wenn sie in wenigen Tagen ein zweites Mal in den Bendlerblock einrücken, nachdem das Material des ersten Versuchs ebenfalls im Labor ruiniert wurde. Auch könnten sie sich am Fahnenmast von Iwo Jima aufrichten: Erst das Foto der zweiten, inszenierten Flaggenhissung wurde zum Symbol für den Sieg Amerikas über Japan, ein strahlendes Beispiel, dass der erste Versuch nicht immer die Lorbeeren erntet. Wenig trösten dürfte dagegen der Hinweis, dass ein Debakel wie jetzt bei „Valkyrie“ in der Frühzeit des Tonfilms fast ausgeschlossen war. Exportfilme wurden gerne parallel in zwei Sprachversionen gedreht, Synchronisation wurde erst später üblich. Aber dann hätte der arme Tom auch noch Deutsch lernen müssen.

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