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Von Tag zu Tag: Der Entwüter

Bernd Matthies über einen guten alten Bekannten im politischen Raum

Die Politik der Zukunft erfordert ein völlig neues Konzept. Ihre wichtigste Aufgabe: Erkennen, wo sich die Wutbürger sammeln, und den in ihnen nach Befreiung drängenden Dampf kontrolliert in die Atmosphäre entweichen lassen. Unerlässlich für diesen Schritt ist ein glaubwürdiger Schlichter, der sich am ehesten in der CDU finden lässt, und zwar unter den sogenannten Querdenkern dieser Partei, denen man alles und auch das Gegenteil davon zutraut.

Heiner Geißler hat die Blaupause geliefert, aber bitte, so jemanden gibt es nicht nur in der Provinz, sondern auch in der Metropole. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, bis der Ex-Senator Volker Hassemer aus der Versenkung auftauchen würde – er soll nun helfen, die Sache mit dem Gastronomie-Fachmarkt in Moabit zu entwüten.

Es gibt Schlimmeres. Hassemer, das weiß man, ist ein Fachmann fürs fidele Kommunizieren, er kann Streithähne so lange schwindlig reden, bis sie vor guter Laune ihre zornigen Absichten vergessen. Und er hat eigentlich immer Termine frei, seit die CDU auf seine Dienste verzichtet. Moabit hätte es schlechter treffen können. (Seite 10)

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