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Von Tag zu Tag: Die Ägäis winkt

Bernd Matthies begrüßt skeptisch eine neue Methode der Polizei.

So. Nun wollen wir doch mal schauen, wie das ausgeht. Die Polizei hat sich nämlich angestrengt und ist gegen den permanenten Skandal des offenen Drogenhandels auf U-Bahnhöfen mit einem neuen Konzept vorgegangen – kameratechnisch, wie es heißt. Das hat für zehn Haftbefehle gereicht, ein schöner Erfolg, der sich hoffentlich schnell in der Szene herumspricht.

Entscheidend aber ist, was danach passiert. Haftbefehle können beispielsweise ausgesetzt werden, weil die Betreffenden garantiert einen festen Wohnsitz im Schoße ihrer Großfamilie haben und ein Richter möglicherweise keine Wiederholungsgefahr erkennen mag. Wenn es um die Urteilsfindung geht, steht die Möglichkeit offen, auch den Älteren wegen schwerer Kindheit und psychomotorisch bedingter Steuerungsdefekte das sanfte Jugendstrafrecht zuzubilligen, therapeutisches Segeln in der Ägäis eingeschlossen.

Theoretisch könnten auch Datenschützer auf die Idee kommen, streng zu fragen, ob die lange Bahnhofsüberwachung nicht zahllose unbescholtene Bürger unter Generalverdacht... Theoretisch. Praktisch sind wir natürlich alle gegen Drogenhandel. (Seite 10).

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