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Autofahrer beschimpfen Radarfallen oft als "Abzocke".

© dapd

Von Tag zu Tag: Die Straßenverkehrsordnung ist unbeweglich

In kaum einer anderen Situation verhalten sich die Leute hierzulande so selbstgerecht wie im Straßenverkehr. Die Einhaltung von Regeln darf aber überall erwartet werden.

Überall herrscht weitgehendes Einverständnis, dass die Einhaltung gewisser Regeln das reibungslose Zusammenleben der Menschen erleichtert – verbunden mit der Akzeptanz einer Kontrollmacht, die Regelverstöße konsequent ahndet. Nur im Straßenverkehr scheint diese allgemeine Übereinkunft auf rätselhafte Weise außer Kraft gesetzt. Autofahrer und Radler neigen in auffällig großer Zahl zur Uneinsichtigkeit, wenn sie die Polizei zur Ordnung ruft. Ausgerechnet auf einer zweispurigen Straße ohne Hindernisse eine Radarfalle aufzustellen, wie hinterhältig! Oder einen Radfahrer zur Kasse zu bitten, der bei Rot über die Ampel fährt, obwohl weit und breit kein Auto in Sicht war: reine Abzocke!

Es hat mitunter den Anschein, als ob manchen Verkehrsteilnehmern für die Erfindung des Rades auch nach rund 6000 Jahren Erfahrung die nötige Reife fehlt und ihre Vernunft mit zunehmendem Tempo auf der Strecke bleibt. Die Straßenverkehrsordnung ist dagegen ein stehendes Objekt, das überall gilt und jedem Fahrtwind trotzt. Ihre Einhaltung darf überall erwartet werden – und zwar von jedem mobilen Fred Feuerstein.

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