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Von Tag zu Tag: Es läuft doch

Helmut Schümann entwickelt schöne neue Stautheorien für die Hauptstadt.

Um Staus zu vermeiden, heißt es, sei es am wichtigsten, die Autofahrer zu informieren. Mhm, das kann man so sehen. Aber ist es zur Vermeidung von Staus nicht noch wichtiger, gar nicht ins Auto zu steigen? Denn bei allen Stautheorien ist eine gewiss: Man steht nicht im Stau, man ist der Stau. Mindestens ein Teil davon. Und sooo schlimm ist das nun auch alles nicht mit den Staus in Berlin. Platz 13 im europäischen Vergleich, das ist gewiss steigerungsfähig, da ist noch viel Platz für Verstopfung. Oder aber auch: Anscheinend ist der öffentliche Nahverkehr, der beschimpfte, doch nicht so furchtbar, wenn er von so vielen benutzt wird, die damit den Weg frei machen. Und anscheinend ist auch das Fahrradfahren, das beschimpfte, nicht ganz so übel, wenn so viele aufs Rad steigen und das Auto stehen lassen und am Ende in Europa nur Platz 13 rausspringt. Nun ist es immer schwierig, Missstände herabzuwürdigen mit dem Verweis, woanders sei es noch viel schlimmer. Da findet sich immer etwas, das tröstet aber nicht. Was aber die allgemeine Stimmungslage angeht, die Staustatistik ist schlauer: Berlin, es geht voran, es läuft doch. (Seite 10)

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