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Von Tag zu Tag: Fahrlässig

Gerd Nowakowski erinnert die BVG an die Verantwortung für ihr Personal

Polizeipräsident Dieter Glietsch formuliert vorsichtig und vermeidet das Wort „fahrlässig“, wenn er den BVG-Vorstand kritisiert. Deutlich ist Glietsch dennoch: Wer die Busfahrer damit beauftragt, die Fahrscheine zu kontrollieren, muss auch zusätzlich für deren Sicherheit sorgen. Wie häufig die Fahrer Opfer von aggressiven Pöblern und Schlägern werden, beschäftigt derzeit die Stadt. Nun hat das Unternehmen gute Gründe, an der Regelung festzuhalten: Auf fünf Millionen Euro schätzt die BVG den Verlust, wenn wieder unkontrolliert hinten eingestiegen werden darf. Es wäre zudem eine Kapitulation vor den Rüpeln – als ob die Gesellschaft feige ihre Werte aufgibt zugunsten eines rechtsfreien Raums. Da werden sich die Schläger erst recht bestätigt fühlen. Nicht zurückweichen, sondern handeln, muss die Lösung lauten. Immer unhaltbarer wird da freilich das BVG-Mantra, man könne die Busfahrer nicht mit einer Kabine schützen, weil es keinen zweiten Ausstieg gibt. Was in US-Städten, was in London geht, soll in Berlins Bussen technisch unmöglich sein? Das kann nicht sein – die BVG hat eine Verantwortung für ihr Personal. Alles andere wäre nicht nur fahrlässig.

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